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Raum und Zugehörigkeit in sozialökologischen Konflikten um Land und Rohstoffe in Mexiko

Im Fokus des Teilprojekts steht die Frage, welche Rolle Zugehörigkeit zu einem Raum in Konflikten um Klimaschutzvorhaben in Mexiko spielt.

Projektbeschreibung

Ausgehend von politökologischer Konflikt- und sozialer Bewegungsforschung untersucht das Teilprojekt die (strategische) Formulierung von Zugehörigkeit und die Konstruktion von Identität in sozialökologischen Konflikten um Klimapolitiken in Lateinamerika. Im Zentrum stehen Narrative um „Land und Territorium“ (span. tierra y territorio) wobei der Prozess der Deutung und die strategische Nutzung von „tierra y territorio“ im Sinne von „Heimat machen“ und damit von Heimat als Praxis verstanden werden soll. Die Konstruktion von Land und Territorium als verteidigenswerter Raum ist eng mit Identitätsbildungsprozessen rund um „Heimaten verteidigen“ verbunden. „Land und Territorium“ wird als ein Raum verstanden, zu dem Menschen ein Zugehörigkeitsgefühl bekunden und diesen durch den Rückgriff auf historische Erfahrungen und aktuelle Nutzungspraxen immer wieder neu konstruieren (im Sinne von Heimat als Grundbedürfnis und Heimat als Partizipation). Dieser Raum wird durch sozialräumliche Veränderungen im Zuge von Klima- und Umweltschutzpolitiken wie etwa erneuerbare Energieprojekte in Frage gestellt (im Sinne von Heimat als Verlusterfahrung). Die Fokussierung auf Heimat(en) ermöglicht eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit sozialräumlichen Bezügen in sozialökologischen Konflikten sowie in den Identitätskonstruktionen und Praxen der sozialen Bewegungen. Dazu gehört auch ein differenzierter Beitrag zu Debatten um Widerstände gegen Umwelt- und Klimapolitiken mit Bezug auf Heimat(en) (z. B. NIMBY – not in my backyard), die durch Forschung in und theoretische Ansätze aus Lateinamerika dezentriert werden. Ferner erlaubt die modelltheoretische Forschungsheuristik die Erarbeitung eines flexiblen analytischen und innovativen Rahmens, in dem Konzepte aus den genannten Forschungsfeldern systematisch aufeinander bezogen werden können.