Die Modellierung von Heimat(en) im Museum
Das Projekt untersucht Definitionen, Präsentationen und Modellierungen von Heimat in deutschen Heimat- und Stadtmuseen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute.
Projektbeschreibung
Ausgehend von einem Verständnis von Heimat als Zugehörigkeit und Herkunft bzw. als lokaler Identität untersucht das Teilprojekt in einer systematischen Längsschnittanalyse Definitionen, Präsentationen und Modellierungen von Heimat in deutschen Heimat- und Stadtmuseen vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis heute. Dabei verschränken sich zwei Analyseperspektiven: Die erste Analyseperspektive fokussiert unter der Annahme, dass in Grenzräumen in besonders intensiver Art und Weise über Heimat (auch) über realpolitische Brüche hinweg verhandelt wird, für die deutsch-belgische und die deutsch-französische Grenzregion auf die museale Praxis der Heimatmodellierung und die Materialität der Museen selbst. Die zweite Analyseperspektive nimmt die Genese des institutionellen Framings durch Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Kultur und das Bildungswesen und damit neben allgemeinen Erwartungshaltungen und Vorgaben vor allem die rahmensetzende Museumslandschaft im Deutschland im 20. Jahrhundert in den Blick. Die Analyse der potenziellen Vielfalt an Definitionen, Präsentationen und Modellierungen sowie Normierungen und Praktiken von Heimat befördert zudem das Verständnis der vielfältigen Aufladungen des Begriffes und seiner Inszenierungen in den gegenwärtigen Debatten um Heimat(en).