Gäste des SFB 1671
Der Sonderforschungsbereich hat gemeinsam ein wissenschaftliches Gäste- und Veranstaltungsprogramm entwickelt, das zusätzlich zu der gemeinsamen Arbeit in den Säulen, Querschnittsbereichen und der AG Modelltheorie die einzelnen Teilprojekte noch besser vernetzt, in den Dialog miteinander und mit Wissenschaftler*innen bringt, die kürzere und längere Gastaufenthalte in der ersten Förderperiode absolvieren.
Mercator Fellows
Für die erste Förderperiode haben vier renommierte internationale Wissenschaftler*innen, die zu Lebenswelten von Komponisten, städtischen Beheimatungspraktiken im Migrationszeitalter, zu Food Cultures und zu Beheimatung in der angloamerikanischen Literatur forschen, zugesagt, den Sonderforschungsbereich mit ihren Forschungen zu bereichern, die wissenschaftliche Diskussion zu stärken und in eigenen Vorträgen und Workshops mit den Doktorand*innen und Postdoktorand*innen gemeinsam zu arbeiten. Die Fellows werden jeweils ein Wintersemester in Heidelberg verbringen.
Mercator Fellow im Wintersemester 2024/25
Die Amerikanistin Laura Bieger (Bochum) ist derzeit im SFB zu Gast, um über ihre Forschungen zur „Migrant Story“ diskutieren. Im Zentrum steht das menschliche Grundbedürfnis nach Belonging, nach Zugehörigkeit, über das in Erzählungen, oft in Form des Romans, von Migration als der Suche eines Individuums nach einer neuen Heimat berichtet wird. Weil Migration von unsicheren Zuständen der Beheimatung herrührt und zu ebensolchen Zuständen führt, birgt sie ein enges Verhältnis zum Erzählen, das als elementare Praxis der Beheimatung gefasst werden kann.
Am 26. November wird sie in der Alten Aula der Universität einen Vortrag zum Thema „Belonging and Narrative, Revisited“ halten.
Gästeprogramm für Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen
Dem Sonderforschungsbereich ist es ein großes Anliegen, Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen, die zu Heimat(en) arbeiten, für zweimonatige Gastaufenthalte jeweils im Sommersemester (April / Mai bzw. Juni / Juli) nach Heidelberg einzuladen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Alle von ihnen haben darüber hinaus ein besonderes Interesse am Veranstaltungsprogramm gezeigt und sind auch an Lehrveranstaltungen beteiligt. Insgesamt sechs junge Wissenschaftler*innen sind gemeinsam von den Teilprojekten vorgeschlagen und ausgewählt worden.
Gäste im Sommersemester 2025
Im Sommer 2025 wird als erstes der katholische Theologe Mark Porter (Erfurt) nach Heidelberg kommen. Er arbeitet aktuell an einem Projekt zu „Musik, Rituale und Ökologie“ und fragt, wie der Klimawandel unsere Beziehungen zur Welt um uns herum verändert, und wie Gruppen und Einzelpersonen ihre spirituellen und physischen Beziehungen zum Planeten, zu anderen Lebewesen und zu bestimmten Orten und Ökosystemen durch Musik neu erzählen und damit ein neues Gefühl dafür entwickeln, was es bedeutet, zu Hause zu sein. Entsprechend wird Mark Porter auch an dem Studientag „Ästhetiken der Beheimatung“ teilnehmen.
Ihm folgt die Musikethnologin Audrey Wozniak (Harvard, USA). Sie erforscht „Chöre der türkischen klassischen Musik in Geschichte und Praxis“ als Spiegel gesellschaftlicher Wandel und zugleich als genuin türkisches Kulturerbe, das in der Türkei, aber auch der Diaspora als identitätsstiftend verstanden wird. So werden in den Ensembles seit dem frühen 20. Jahrhundert Auseinandersetzungen um politische, kulturelle und soziale Werte ausgehandelt, die als Heimatmodellierungen gelesen werden können. Audrey Wozniak wird u. a. in den Konzertworkshop „Exilerfahrungen“ eingebunden (vgl. Teilprojekt Ö).